Automate Upper Austria: Intelligente Produktion
Hauben aus der 3D-Strickmaschine. Roboter, die langweiliges Kleben von Holz übernehmen. Der Eierspeis‘-Automat fürs Frühstücksbuffet. Automatisierte Produktion in allen Facetten ist für immer mehr Unternehmen am Standort Oberösterreich schon heute tägliches Geschäft. Und das ist auch notwendig, um in Zeiten von Fachkräftemangel und steigenden Energiekosten wettbewerbsfähig zu bleiben.
Erstmals hatte die oberösterreichische Standortagentur Business Upper Austria zu diesem Format eingeladen: Lösungsanbieter trafen auf potenzielle Anwender. Praxisbeispiele aus unterschiedlichen Branchen sowie Fachvorträge aus Unternehmen und Forschungseinrichtungen zeigten Möglichkeiten. 170 Teilnehmerinnen und Teilnehmer informierten sich in der Österreich-Niederlassung des Industrieroboter-Herstellers FANUC über den aktuellen Stand der Entwicklung.
Bei der Automatisierung zählt der Faktor Mensch
Wie ein roter Faden zog sich durch die Veranstaltung, dass bei allen Vorträgen rund um Automatisierung auffallend oft der Faktor Mensch angesprochen wurde. So präsentierte Thomas Edtmayr von Fraunhofer Austria Research Studienergebnisse zum Einsatz von Robotik in der Industrie. Eine überraschende Erkenntnis: Unternehmen, die bereits Automatisierung umsetzen, schaffen mehr Arbeitsplätze als solche, die das nicht tun. Fraunhofer beschäftigt sich viel mit humanzentrierter Arbeitsplatzgestaltung und sieht noch viel Potenzial, Arbeitsbedingungen durch Automatisierung zu verbessern. „Insgesamt erkennen Unternehmen die Bedeutung von Automatisierung, um Produktivität und Wirtschaftlichkeit zu verbessern“, sagte Edtmayr.
Qualitätssteigerung durch Automatisierung
Gastgeber Thomas Eder von FANUC ist ohne Zweifel einer der größten Verfechter der Automatisierung. „Für den Standort und die Wohlstandssicherheit ist die Automatisierung ein wichtiger Faktor – und diese Tendenz wird noch weiter zunehmen. Wir sollten also längst nicht mehr überlegen, ob wir automatisieren, sondern wie wir automatisieren. Zur Absicherung von Qualität kommt man an Automatisierung ohnehin nicht mehr vobei“, ist Eder überzeugt.
Sensorik als Schlüsselkomponente für effiziente Automatisierung
Im Rahmen der SINOPES Breakout-Session des bayerisch-österreichischen Sensorik-Netzwerkes erfuhren die Teilnehmer anhand von Anwendungsbeispielen, wie sie mit dem Einsatz intelligenter Sensorik Ihre Qualität steigern, Ressourcen und Energie einsparen, Arbeitskräfteeinsatz optimieren und somit Ihre Kosten senken können.
Im Rahmen der Begleitausstellung präsentierten die SINOPES-Projektpartner und Partner aus dem Netzwerk Best Practices aus der Praxis. Am Ausstellungstisch der RECENDT konnte man sich zum Beispiel über Prozessanalytik, Inline-Schweißnahtprüfung oder zerstörungsfreie Qualitätsprüfung informieren. Das Kunststoff-Zentrum stellte sich vor und informierte die Teilnehmer über die Möglichkeiten der Flächengewichtskontrolle mit Radarsystemen.
Das Forwiss Institut der Universität Passau stellte die Wire Arc Additive Manufacturing (WAAM) Prozessüberwachung vor, welche im Rahmen des VALIDAD Projekts gemeinsam mit der Technischen Universität München und Siemens weiterentwickelt wurde. Durch die Inline-Überwachung können Teile mit komplexer Geometrie gedruckt werden, die sonst mit diesem Verfahren nicht herstellbar wären.
SINOPES-Netzwerk unterstützt bei Inline-Sensorik
Es gibt auf jeden Fall noch viel zu tun, um intelligente Produktion vor allem in kleinen und mittleren Unternehmen aller Branchen zu etablieren, auch so der Tenor der Automate Upper Austria. Das SINOPES-Netzwerk bietet dafür zahlreiche Formate und Angebote, von Erfahrungsaustausch bei Netzwerktreffen oder einem Marktüberblick über Sensorik-Anbieter in der Region bis zu Schulungen und Trainingsformaten, die in Zukunft angeboten werden. Aktuelle Informationen finden Sie jeweils auf der Webseite und in der SINOPES LinkedIn-Gruppe.
Fotocredit: ©PELZL Roland/cityfoto